20.04.2015
Gelenkarmmarkisen von markilux
Ein System mit vielen Gesichtern und Funktionen
Foto: markilux
Der klassische Markisentyp für Terrassen und Balkone ist die Gelenkarmmarkise. Eingefahren nimmt sie kaum Platz in Anspruch. Sie ruht dann in einer Kassette oder wird bei den offenen Anlagen durch einen Dachüberstand geschützt. Im ausgefahrenen Zustand kann sie bis zu 28 Quadratmeter Fläche beschatten. Zwei stabile Gelenkarme sorgen dafür, dass die Markise ausgefahren und das Tuch auf Spannung gebracht wird. Das auf einer Welle aufgewickelte Tuch wird je nach Markisentyp über verschiedene Armmechanismen auf Spannung gebracht. Beim Einfahren der Markise ziehen sich die Gelenkarme zwischen das Ausfallrohr und die Tuchwelle zusammen und bilden eine kompakte Einheit.
Stabile Armmechanik für dauerhaften Einsatz
Für die Gelenkmechanik kommen gleichermaßen Rundstahlgliederketten wie Gasdruckfedern oder Hightechfasern zum Einsatz. Stabilität und hohe Materialbelastbarkeit spielen für die Mechanik eine große Rolle. Denn beim Ausfahren der Markise wirken enorme Zugkräfte, um das Tuch auf Spannung zu bringen. Neueste Technik bewältigt dabei bis zu 10.000 Newton. Das entspricht umgerechnet mit rund einer Tonne dem Gewicht eines durch-schnittlichen Mittelklasseautos.
Die ersten Gelenkarmmarkisen waren mit Drahtseilen ausgestattet, um das Tuch auf Spannung zu bringen. Ab den 70er Jahren nutzte man dann feingliedrige Flyerketten, die Fahrradketten ähnelten. Sie wurden von den stabilen Rundstahlgliederketten abgelöst, die nach wie vor bei den meisten Markisen als Umlenkelement* in Form von parallel angeordneten Zwillingsrundstahlgliederketten genutzt werden. Seit Ende der 90er Jahre werden zusätzlich Gasdruckfedern für einen konstanten Druck auf das Mittelgelenk und damit auch für besseren Tuchsitz eingesetzt.
Seit 2006 ist zudem die Bionic-Sehne im markilux-Angebot. Sie ist aus einem besonders festen und strapazierfähigen Hightech-Fasermix gefertigt, dessen Bestandteile auch in der Raumfahrt und im Segelsport genutzt werden. An die 50.000 Beugungen der mechanischen Gelenke lässt diese Technik zu. Rund 18.000 Beugungen sind es beim Einsatz von Rundstahlgliederketten. Das reicht zwar für ein Markisenleben, Materialbelastungen ändern sich jedoch: zum Beispiel durch motorisierten und damit häufigeren Betrieb. Ein schnellerer Verschleiß ist die Folge. Der neue Fasermix sorgt für dauerhafte Stabilität, ist wartungsfrei und geräuscharm.
Kassette, Halbkassette oder offene Anlage?
Damit eine Markise möglichst lange hält, wenn sie Wind und Wetter ausgesetzt ist, gibt es geschlossene Kassetten, in denen Tuch, Tuchwelle und Mechanik im eingefahrenen Zustand rundum geschützt sind. Das Ausfallrohr – in diesem Fall auch als Ausfallprofil bezeichnet – schließt die Kassette bei eingefahrener Markise zusätzlich nach vorne dicht ab.
Bei Halbkassetten sind Mechanik und Tuch von oben und von vorne durch ein umgreifendes Schutzdach vor Witterungseinflüssen geschützt. Dieser Markisentyp eignet sich dort, wo ein Rundumschutz nicht notwendig ist.
Offene Anlagen bieten sich schließlich dort an, wo Dachüberstände die Markise vor Wind und Wasser schützen. Hier liegen Mechanik und Tuchwelle frei.
Zusatzfunktionen für Gelenkarmmarkisen
Markise in der Markise: Vertikalmarkisen bei niedrigem Sonnenstand
Wer auch bei niedrigem Sonnenstand in den Abendstunden oder im Spätsommer einen sicheren Sonnen- und Blendschutz haben möchte, für den eignen sich so genannte Vertikalmarkisen. Sozusagen die Markise in der Markise. Im vorderen Ausfallrohr ist hierbei eine weitere Wickelwelle angebracht, aus der sich ein zweites Markisentuch bis auf gut zwei Meter nach unten absenken lässt.
Automatische Steuerung
Eine Markise schützt nicht nur unmittelbar auf einer Terrasse oder einem Balkon vor Sonneneinstrahlung. Sie ist auch Blendschutz und eine sinnvolle Hitzeabwehr für die angrenzenden Räume. Das setzt allerdings voraus, dass die Markise ausgefahren wird, sobald die Intensität der Sonneneinstrahlung zunimmt. Dafür sorgen Sonnen- und Windwächter mit ihrer automatischen Steuerung. Außensensoren messen dabei kontinuierlich die Sonneneinstrahlung und fahren die Markise bei einem bestimmten Wert aus und auch wieder ein. Ein ähnlicher Mechanismus greift beim plötzlichen Auftreten von Windböen. Die Markise wird dann zum Schutz ebenfalls eingefahren. Und auch Regensensoren kommen bei dieser Steuerungstechnik zum Einsatz. Sie verhindern, dass das Tuch unnötig der Nässe ausgesetzt wird.
Damit sorgt viel nützliche Technik bei Balkon- und Terrassenmarkisen in den Sommermonaten für einen angenehmen Aufenthalt im Freien und ein wohl temperiertes Klima in den angrenzenden Wohnräumen.